Wapno wird 1299 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In Kirchenrechnungsbüchern taucht der Gemeindename regelmäßig seit dem fünfzehnten Jahrhundert auf. In Wapno und den Nachbardörfern sind seit dem siebzehnten Jahrhundert Meierhöfe nachgewiesen.
Seit 1828 wird in Wapno (zu deutsch "Kalk") Gips abgebaut. 1871 wurde bei Bohrungen Salz entdeckt, aber erst vierzig Jahre später begann eine belgische Gesellschaft mit der Förderung von Salz. Die Salzgruben in Wapno entwickelten sich in der Zeit zwischen 1950 und 1965 zu Polen bedeutendsten Förderstellen.
1977 geschah ein Unglück, das die Gemeinde in ihrer Entwicklung weit zurückwarf: In das unterirdische Stollensystem war Wasser eingedrungen und es kam zu großflächigen Einbrüchen. Wapno verlor in einer Nacht seinen Ortskern - etwa 1.400 Menschen hatten schlagartig kein Dach mehr über dem Kopf. Eine der Lebensadern Wapnos, die Bahnstrecke, war auch zerstört. Erst zwei Jahre nach der Katastrophe wurde der Anschluss wieder hergestellt.
Heute hat die kleine Gemeinde ca. 3.200 Einwohner und gehört zum Landkreis Wongrowitz. Wapno ist von einer Landschaft umgeben, die zeitgleich mit der Amelinghausen umgebenden Landschaft von Gletschern aus dem Norden geformt wurde.
Die Landwirtschaft spielt gegenwärtig eine bestimmende Rolle. In begrenztem Umfang gibt es örtliche Arbeitsplätze in kleineren Gewerbe- und Handwerksbetrieben. Trotzdem herrscht zurzeit eine Arbeitslosigkeit von ca. 20 Prozent. Entwicklungschancen werden insbesondere im Tourismusbereich und in der Ansiedlung von gewerblichen Betrieben gesehen. Gewerbeflächen sind in großem Umfang verfügbar, jedoch ist zurzeit die Verkehrsanbindung schwierig. Hier wird der Ausbau der verkehrlichen Infrastruktur in Polen auch für die Gemeinde Wapno mittelfristig Verbesserungen bringen.
Bei dem Unglück von 1977 war ein Wohnblock mitten im Senkungsgebiet unbeschädigt geblieben - er war auf felsigem Untergrund errichtet worden. Hier ist heute der Kindergarten untergebracht. Die Schule in Wapno wird von rund 600 Schülerinnen und Schülern besucht. Für die Jugend der Gemeinde gibt es vorbildlichen Freizeitangebote mit der im weiten Umkreis bekannten Diskothek "Feniks", dem Schulsportklub "OKRZA" und dem Gemeindesportklub "UNIA WAPNO" sowie einer Bibliothek mit ca. 14.000 Büchern. Die Betreuung der hilfebedürftigen Senioren sichert das einzigartige Altenheim auf dem sehr schön gelegenen Herrenhof "Srebrna Gora". Eine funktionsfähige Infrastruktur ist vorhanden, z.B. Ladengeschäfte zur Sicherung der Grundversorgung, Rathaus, Kulturhaus, Feuerwehr, Kanalisation, Leitungsnetze für Wasser, Strom und Telefon und befestigte Straßen. Das aktive kirchliche Leben hat in der Gemeinde Bedeutung.