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Aktuelles

aus der Samtgemeinde

Infos zur Lithium-Erkundung in unserer Region

Auf Initiative unseres Samtgemeindebürgermeisters Christoph Palesch fand am 15. Mai 2025 ein Gespräch im Rathaus der Samtgemeinde Amelinghausen mit Herrn Klaus Torp, dem Pressesprecher von ExxonMobil Central Europe, statt. Anlass war das zunehmende öffentliche Interesse an den aktuellen Entwicklungen rund um die Erkundung potenzieller Lithiumvorkommen in unserer Region.

Bürgermeister Palesch ist es ein zentrales Anliegen, für größtmögliche Transparenz zu sorgen und die Menschen vor Ort frühzeitig und umfassend zu informieren. Er betonte gegenüber ExxonMobil ausdrücklich, wie wichtig es sei, die Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess mitzunehmen und offen zu kommunizieren, was konkret geplant ist – und was nicht.

Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Informationen aus dem Gespräch:

Warum Lithium?

  • Kritischer Rohstoff: Lithium gilt weltweit als Schlüsselrohstoff für die Energiewende, insbesondere für Batterietechnologien.
  • Koalitionsvertrag: Der Rohstoff ist im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ausdrücklich als strategisch wichtig eingestuft.
  • Hoher Bedarf: Die weltweite Nachfrage nach Lithium wird sich bis 2030 voraussichtlich vervierfachen.
  • Unabhängigkeit stärken: Derzeit importiert Deutschland seinen gesamten Lithiumbedarf. Eine heimische Gewinnung könnte Abhängigkeiten verringern und CO₂ einsparen.

Was ist geplant?

  • Fünfjährige Erkundungsphase: Diese dient ausschließlich der Sammlung und Auswertung von Daten.
  • Analysen: Untersucht werden unter anderem Lithiumgehalte im Tiefenwasser aus über 3.000 Metern Tiefe.
  • Keine Untersuchung des Trinkwassers: Grund- und Trinkwasservorkommen (bis maximal 200 Meter Tiefe) sind ausdrücklich nicht Gegenstand der Erkundung.
  • Keine technischen Maßnahmen: Die erteilten Erlaubnisse berechtigen derzeit nicht zu Bohrungen oder sonstigen technischen Eingriffen.

 

Mögliche Fördermethode im Erfolgsfall

  • Sollten die Untersuchungen positiv verlaufen, ist der Einsatz der direkten Lithiumextraktion (DLE-Verfahren) vorgesehen:
  • Lithiumhaltige Sole wird mit bewährten Öl- und Gasbohrtechniken aus tiefen Gesteinsschichten gefördert.
  • Das Lithium wird oberirdisch aus der Sole extrahiert und vor Ort in batterietaugliches Material umgewandelt.
  • Die verbleibende Sole wird wieder in die ursprünglichen Tiefenlagerstätten zurückgeleitet.
  • Im Vergleich zu im Ausland genutzten Verfahren benötigt das DLE-Verfahren deutlich weniger Fläche und Wasser und verursacht weniger CO₂-Emissionen.

Nicht vorgesehen sind:

  • Tage- oder Bergbauverfahren wie z. B. in Australien oder Brasilien,
  • Soleverdunstung in großen Becken wie z. B. in Südamerika.

Regionale und internationale Aktivitäten

  • Niedersachsen: Die Esso Deutschland GmbH, ein Unternehmen von ExxonMobil, hat im Namen von ExxonMobil Anträge zur Lithiumerkundung gestellt. Die zuständige Behörde, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), hat Esso bislang 19 Erlaubnisse genehmigt. Niedersachsenweit wurden bisher insgesamt 25 Erlaubnisfelder erteilt.
  • Forschung: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) liefert im Rahmen des Projekts „Li+Fluids“ in Eimke (Landkreis Uelzen) vielversprechende Zwischenergebnisse.
  • Altmark (Sachsen-Anhalt): Das Unternehmen Neptune Energy testet dort bereits die Lithiumgewinnung aus Tiefenwasser im Pilotmaßstab.
  • USA: ExxonMobil betreibt ein vergleichbares Projekt im Bundesstaat Arkansas, mit dem Ziel, ein führender Anbieter von Lithium zu werden.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Samtgemeindeverwaltung Amelinghausen.

Diese Informationen werden fortlaufend aktualisiert, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.

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